Verlandungsmoor

Verlandungsmoore entstehen durch Stillwasserverlandung von natürlichen Gewässern (Succow & Joosten 2001, Ringler & Dingler 2005). Bei nicht abgeschlossener Verlandung ist ein Restsee vorhanden. Die Ausweisung der Verlandungsmoore kann durch Einsicht in ältere Karten unterstützt werden, da diese die heutigen Moore zum Teil noch als offene Wasserflächen darstellen. Die Beschaffenheit des mineralischen Untergrunds kann sowohl aus durchlässigem als auch undurchlässigem Material bestehen (Kirchner 1971).

Verlandungsmoore sind durch mächtige Seeablagerungen (Mudden > 1m) unter geringmächtigen Torfen (< 2 m) gekennzeichnet (Schopp-Guth 1999, Succow & Joosten 2001). Die Auswertung der Profildaten innerhalb des CARBSTOR-Projektes ergab etwas höhere Torfmächtigkeiten (bis zu 2,5 m). Verlandungsmoore sind in der Flächengröße sehr variabel, von weniger als 1 ha bis über mehrere 100 ha. Die Mooroberfläche ist primär eben, kann aber nach Entwässerung infolge unterschiedlicher Moorsackung und –schrumpfung deutlich reliefiert sein.

Verlandungsmoore sind in Deutschland weit verbreitet. Flächenmäßig überwiegt der Anteil im jungpleistozänen Raum, wo sie vornehmlich in den Senkenlagen der Sander-, Endmoränen und kuppigen Grundmoränengebiete zu finden sind. Darüber hinaus tritt der Verlandungstyp in vermoorten Flusstälern (Altgewässer) auf und ist oft mit Versumpfungs- oder Auenüberflutungsmooren vergesellschaftet. In der altpleistozänen Landschaft sowie im Hügel- und Bergland treten Verlandungsmoore aufgrund der geringen Anzahl natürlicher Gewässer in den Hintergrund (Succow 1988). Allerdings sind in Gebieten mit einst periglaziärer Beeinflussung flachgründige Verlandungsmoore möglich, die auf Prozesse wie Deflation und/oder die Bildung von Eislinsen zurückzuführen sind (z.B. Dümmer, Steinhuder Meer).

Im Bereich liegender Salzlagerstätten (z.B. Niedersächsischer Raum, herzynischer Raum v.a. Thüringer Becken) können Auslaugungshohlformen auftreten, die sich mit Wasser füllen und verlanden. In der Regel weisen diese Salzauslaugungs- bzw. Erdfallmoore durch immer wieder auftretende Absenkungsprozesse im Vergleich zu typischen Verlandungsmooren viel höhere Torfmächtigkeiten auf und sind demzufolge als ein eigener Moortypus zu behandeln.


Literatur

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